Prinz Didi regiert die Jecken
Kerpener Stadtdreigestirn kommt aus den Reihen der KG „Rötsch mer jett“
Kerpen-Türnich (rei). Der Countdown auf der Homepage des Stadtdreigestirn des Festkomitees der Stadt Kerpen hatte die letzten Sekunden bereits herunter gezählt. Die Zeit für Prinz Didi I. (Horst-Dieter Commer), Bauer Peter (Peter Neßeler) und Jungfrau Levitia (Detlev Dietz) schien still zu stehen. Innerlich voller Spannung – oder „good vibrations“, wie der Prinz sie gerne nennt – wartete er mit seinem Gefolge aus den Reihen der Sindorfer Traditionsgesellschaft „Rötsch mer jett“ auf den erlösenden Gang durch den ausverkauften Saal.
Knapp 500 Freunde und Anhänger der Kerpener Karnevalsgesellschaften feierten die Proklamation mit Übergabe der züchtigenden Pritsche, der schützenden Stadtschlüssel und des silbernen Spiegels. Bis Aschermittwoch hat das Stadtdreigestirn 130 bis 140 Auftritte zu absolvieren. Davon träumte „Seine Tollität“ 40 Jahre lang.
Denn der kleine Horst-Dieter ist erst fünf, als der zehn Jahre ältere Bruder Hans-Werner Karnevals-Prinz wird. Mit unendlicher Lebensfreude und sich überschlagenden Emotionen genoss Prinz Didi den lang ersehnten Moment intensiver und leidenschaftlicher als viele seiner Vorgänger. „Werft alles weg Leute. Das hier ist besser als Alkohol und Drogen.“
Unverzüglich nutze er seine frisch erlangte Machtstellung und richtete seine erste Gesetzesänderung an die Kerpener Bäcker. Sie dürften keine aufgebackenen Brötchen mehr verkaufen. „Die mag ich nämlich überhaupt nicht“. Zudem überreichte das Dreigestirn Bürgermeisterin Marlies Sieburg einen Rotstift zum einmaligen Gebrauch: das Wegstreichen der Gebühren in der Hallenverordnung. Das närrische Volk jubelte. „Alle, die maskiert beim Sindorfer Kinderzug am Veilchendienstag am Straßenrand stehen, werden mit Kamelle und Strüßjer beschenkt“, versprach der neue Herrscher.
Doch aus einem weiteren Grund sollte man sich den straßenkarevalistischen Auftritt des Dreigestirns nicht entgehen lassen. Denn der Prinzenwagen ist ein vom Reiterkorps Jan von Werth zur Verfügung gestellter Original-Nachbau des Severinstores und mit knapp vier Metern Höhe eine echte logistische Herausforderung. Ampeln und Stromleitungen werden weichen müssen, wenn sich das stattliche Gespann auf den Weg macht.
Quelle: Werbepost vom 12.01.2011
Kölscher Virus war schon in der Muttermilch
Tollitäten-Wechsel in Kerpen: Prinz Didi I. (Horst-Dieter Commer) erhebt neues Zepter
von Thomas Schubert
Kerpen. Mit fester Hand und stolzem Gleichmut mögen andere Regenten gebieten. Aber wenn Prinz Didi I. (Horst-Dieter Commer) mit entblößtem Arm das nagelneue Zepter von sich reckt, dürfen sich seine Untergebenen über eines nicht wundern: die Gänsehaut.
Als besäße der Emporkömmling aus Sindorf einen Instinkt fürs jecke Treiben, hat jeder Trommelwirbel, jedes Bützchen und selbst das hundertste „Alaaf“ ungeahnte Gefühlwallungen zur Folge. Und wer das frisch gekrönte Oberhaupt des Kerpener Karnevals über die Natur seiner tiefen Verbundenheit mutmaßen hören möchte, der führe sich seine Biografie in der Broschüre des neuen Dreigestirns zu Gemüte. „Das hat was mit der Muttermilch zu tun“, heißt es dort in einer Erklärung.
Dass die KG Rötsch mer jett mit Bauer Peter Neßeler und Jungfrau „Levitia“ Dietz nicht nur Sinn beim Besetzen von Charakterrollen bewies, sondern mit ihrem Ehrenratsmitglied Horst-Dieter Commer genau den richtigen Regenten an die Macht „puschte“, zeigt sich allerspätestens zum Veilchendienstagszug. Dann rollt durch Sindorfs Straßen ein Prachtkarren sondergleichen: der fahrbare Nachbau des Severinstores, entliehen vom Reiter-Korps Jan von Werth dank bester hoheitlicher Kontakte nach Kölle.
Bis dahin badet das neue Kerpener Trifolium knapp zwei Monate lang in den Beifallswogen, von denen es sich bei der Proklamationssitzung des Kerpener Festkomitees uns Amt getragen fühlte. Das Abklatschen mit blinkenden Lichter-Pfoten im Getümmel der Jecken gestaltete sich auch für jene zum Genuss, welche den glorreichen Drei auf ihrem langen Weg zum Aschermittwoch ständig zur Seite stehen werden. Neben dem Adjutanten Horst Joisten sind dies die beiden Prinzenführer Walter Porschen und Volker Bulich.
Im Übrigen verhält es sich nicht so, dass die Übergabe des Stadtschlüssels aus den Händen von Marlies Sieburg schwerwiegende Folgen hätte. „Die Kassen sind eh leer“, bremste die Bürgermeisterin den eifrigen Prinzen. Doch Didi wusste schon, wie er darauf zu reagieren hatte, und überreichte ihr einen Stift, der keine anderen Zahlen zu Papier bringen wird außer rote.
Quelle: Kölnische Rundschau vom 10.01.2011
Ein Triumphzug durch die Erfthalle
Proklamation: Didi I., Bauer Peter und Jungfrau Levitia zum Kerpener Stadtdreigestirn gekürt
von Anja Musick
Kerpen-Türnich. Einmal Prinz zu sein – das ist ein Lebenstraum für viele Karnevalisten. Dass die Erfüllung des Traums höchstes Lebensglück bedeutet, konnten Besucher der Proklamation des Kerpener Stadtdreigestirns in der Erfthalle Türnich am Verhalten von Prinz Didi I. beobachten.
Wohl kaum ein jecker Herrscher hat seiner Freude derart glaubwürdig Ausdruck verliehen wie Horst-Dieter Commer in der Rolle seines Lebens. Schon der Einzug in die voll besetzte Halle war ein Ereignis. Der Prinz, Jungfrau Levitia (Detlev Dietz) und Bauer Peter (Peter Neßeler) aus den Reihen der Familien- und Traditionsgesellschaft „Rötsch mer jett“ aus Sindorf-Sehnrath ließen sich ausgiebig bejubeln.
Überschlagende Stimmung
Der Triumphzug wollte kein Ende nehmen. Das Fanfarencorps Edelweiß Kerpen spielte und spielte. Auf der Bühne dann rief der Prinz mit sich überschlagender Stimme ins Mikrophon: „Der Augenblick ist genau jetzt da.“ Da hatte ihm Bürgermeisterin Marlies Sieburg gerade die Insignien der Macht verliehen. „Werft alles weg, Leute“, rief Prinz Didi I. seinem närrischen Volk zu. „Das hier ist besser als Alkohol und Drogen.“
Das Dreigestirn machte der Bürgermeisterin einen Rotstift zum Geschenk, den man nur einmal benutzen könne. „Setz’ ihn dort ein, wo in der Hallenverordnung die Gebühren stehen“, riet der Prinz, und das Volk jubelte. Und dann nutzte er seinen neuen Machtstatus, um ein wichtiges Gesetz zu verabschieden. Die Bäcker Kerpens dürften keine aufgebackenen Brötchen mehr verkaufen. „Denn die mach’ isch überhaupt net.“ 140 Auftritte warten jetzt auf das Kerpener Trifolium. Am Karnevalsdienstag werden die drei am traditionellen Kinderzug in Sindorf teilnehmen, und zwar im Wagen der Gesellschaft Jan von Werth, der am Tag zuvor noch beim Rosenmontagszug in Köln rollen wird. Voller Vorfreude verabschiedete sich Prinz Didi I. von seinen Untertanen und verriet noch: „Das war die schönste Proklamation, die ich je erlebt habe.“
Quelle: Kölner Stadt Anzeiger vom 10.01.2011
An der roten Ampel heißt es jetzt Alaaf
René Hübsch überreichte Kerpens Prinz Didi I. den Schlüssel zu einem VW Transporter
von Melanie Nicolai
Kerpen. Bunte Kreise und die Kopfbedeckungen der Tollitäten aus Folie zieren den VW Transporter Kombi mit 140 PS, mit dem das Stadtdreigestirn des Festkomitees der Stadt Kerpen seit seiner Proklamation unterwegs ist.
Natürlich verkündet der Wagen, den das Autohaus Hübsch gestellt hat, auch die Namen des Trifoliums: Prinz Didi I. (Horst-Dieter Commer), Bauer Peter (Neßeler) und Jungfrau Levitia (Detlev Dietz). Doch ein besonderes Hightlight ist das die Heckscheibe füllende Foto der drei. „Wir wollten eine fröhliche Spur hinterlassen“, erläuterte Prinz Didi I., die Idee bei der offiziellen Fahrzeugübergabe am Samstag ab 12 Uhr.
Das Fahrer Frank Meißner, „Schumi3“ genannt, durch die Scheibe nichts mehr sehe, sei nebensächlich. Denn: „Er hat ein sehr gutes Gespür für Schlaglöcher“, verriet der Prinz. Auch verriet Commer, er sei der schlechteste Beifahrer im ganzen Rhein-Erft-Kreis. „Aber bei Frank fühle ich mich wie in Mutters Schoß“. Zudem seien die Fahrten mit Meißner, der das Stadtdreigestirn zu seinen rund 140 Terminen bringe, immer sehr lustig. „An jeder roten Ampel ruft er „Alaaf“, weil das unsere Farbe ist“, sagte der Prinz schmunzelnd. ……..
Quelle: Kölnische Rundschau vom 18.01.2011 (Auszug)
Prinz machte HIT-Markt jeck
Kerpen-Sindorf. Jecke Stimmung herrschte im Sindorfer Hit-Markt, als das Kerpener Stadtdreigestirn in Begleitung des Spielmannszugs und der „Hänneschen und Bärbelchen“-Tanzgruppen der Traditionsgesellschaft KG „Rötsch mer jett“ einmarschierten. Bei fetziger Karnevalsmusik zog die Parade mit Prinz Didi I. (Horst-Dieter Commer), Jungfrau Levitia (Detlev Dietz), Bauer Peter (Peter Neßeler) und Gefolge durch den Markt. Über Strüßjer und Autogrammkarten freuten sich die Kunden und applaudierten kräftig nach der Tanzdarbietung der kleinen und großen Tänzer. Auch der neue Marktleiter Ismail Nayir, der aus Bayern ins Rheinland kam, hatte sichtlich Spaß mit den rheinischen Frohnaturen…….
Quelle: Werbepost vom 09.03.2011